Gründinger: Die rettende Kraft der Sonne

Veröffentlicht am 02.10.2007 in Umwelt

Ein Weitermachen in der bisherigen Energiepolitik könnte mit ungeahnten Naturkatastrophen verbunden und letzten Endes tödlich sein. Diese Meinung vertrat der 23- jährige Buchautor Wolfgang Gründinger aus Tirschenreuth, Juso-Kreisvorsitzender und Vorstandsmitglied des
Tirschenreuther SPD-Kreisverbandes, bei einem Vortragsabend im ATS-Sportheim in Mitterteich.
Eingeladen hatten der SPD-Ortsverein Mitterteich und der Kreisvorsitzende Rainer Fischer. Gründinger lebt zur Zeit in Berlin als freier Schriftsteller und wurde für sein Buch "Die Energiefalle" mit dem Buchpreis
der Deutschen Umweltstiftung ausgezeichnet.

In Anlehnung an das Buch sagte Gründinger, dass wir dem fossil-atomaren Energiesystem ein Ende setzen müssten, bevor es uns ein Ende setzt. Der Wandel müsse radikal sein, denn alle Umweltschäden
gingen auf die fossil-atomare Energieversorgung zurück. Gründinger nannte hier den Treibhauseffekt, die Rohstoffverknappung, die radioaktive Strahlung, den Atommüll sowie die Verschmutzung von Luft,
Böden und Gewässern. Wenn wir uns nicht bald von dieser Energieversorgung verabschiedeten, seien Wirtschaftskrisen, soziale Spannungen und Kriege vorprogrammiert, denn wir würden uns immer mehr abhängig machen von immer weniger Öl- und Gasförderländern und der Macht der weltweiten Konzerne.
Fossile Ressourcen gebe es nur an wenigen Orten, solare überall.

Fossile Ressourcenwirtschaft bedeute Konzentration, Monopolisierung mit einhergehender Arbeitslosigkeit und Zerstörung der Demokratie sowie Abhängigkeit von ausländischen Mächten, sagte Gründinger. Solare Ressourcenwirtschaft hingegen bedeute Selbstbestimmung, demokratische Kontrolle, Unabhängigkeit sowie krisenfeste Arbeitsplätze.

Der Referent verwies auf die Tatsache, dass ein Fünftel der Weltbevölkerung rund vier Fünftel der Rohstoffe verbrauche. Die heute bekannten Reserven an Erdöl reichen nach Meinung von Gründinger
noch etwa 45 Jahre, sofern der Verbrauch gleich bleibt. Schon jetzt würden wir die ersten Vorzeichen von der großen Ölkrise erleben, die unweigerlich auf uns zurolle. Die heutigen Machtspiele um Energie wie
die Kriege in Afghanistan, Irak und Tschetschenien oder die Energiepreisverteuerungen der vergangenen Monate, seien ein Vorgeschmack, was uns noch blüht, sagte Gründinger. Schon heute würden Kriege um Rohstoffe geführt, Blut für Öl sei bittere Realität.

Gründinger prangerte die Supermacht USA wegen ihres Schachers um die Ressourcen an. Der größte Ölverbraucher der Welt habe unter Führung einer Mannschaft aus Ölmanagern eine globale Ressourcen-Herrschaft aufgebaut und setze den Zugang zu den globalen Rohstoffreserven durch
wirtschaftliche und militärische Strafaktionen brutal durch, betonte der Redner.

Neben dem unglaublichen Rohstoffverbrauch, mit dem wir das Weltklima aufheizen, den einhergehenden Katastrophen und dem Chaos aus Krieg und Unsicherheit, werden wir obendrein den künftigen Generationen noch ein strahlendes Erbe hinterlassen, nämlich das Plutonium, so Gründinger. Allein was die deutschen Atomreaktoren bisher produziert hätten, sei noch für eine Million Jahre tödlich für menschliches Leben. Auf der ganzen Welt wisse niemand, wie man einen sicheren Behälter für einen so langen Zeitraum bauen soll.

Das fossil-atomare Energiesystem, fuhr Gründinger fort, sei die größte Hypothek für unsere Nachkommen. Wir müssen also weg von Öl, Gas, Kohle und Atom. Ein totaler Umbau sei notwendig. Die solare Revolution sei eine reale Utopie, sie sei ethisch notwendig, gesellschaftlich wünschenswert, ökologisch unabweisbar erforderlich, technisch machbar und wirtschaftlich vernünftig. Was fehle, sei allein der politische Wille. Damit diese reale Utopie Wirklichkeit werde, seien drei Bausteine erneuerbare Energie, Effizienz und Einsparen notwendig. Durch diese drei E´s werde es möglich, dass sich die Menschheit zu knapp 100 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen versorgen könne. Dies sei ein ehrgeiziges, aber erreichbares Ziel, denn die Sonne schicke 16 000-mal mehr Energie zur Erde, als die ganze Menschheit brauche, sagte Gründinger zum Abschluss seines mit viel Beifall bedachten Vortrages.

Autor: Karl Völkl für Frankenpost

 
 

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